Wie du durch effektives Verpackungsdesign mehr Kunden gewinnst

Was sind Lebensmittelverpackungen?

Lebensmittelverpackungen sind Behälter zum Schutz von Lebensmitteln.

Beim Design von Lebensmittelverpackungen sollten insgesamt drei Funktionen berücksichtigt werden:

• Schutz: sie halten Lebensmittel während des Transports, der Handhabung und der Verteilung sicher.
• Sicherheit: sie eliminieren oder verringern Rückrufaktionen und Gefahren für Lebensmittel
• Frische: sie bewahren Aussehen, Geschmack, Haltbarkeit und Qualität von Lebensmitteln.

Worum geht es beim Design von Lebensmittelverpackungen?

Effektives Design von Lebensmitteverpackungen geht noch einen Schritt weiter.

Es verfolgt zwei Hauptziele:

• das Leben der Kunden zu erleichtern und
• neue Kunden zu gewinnen.

Verpackungen sollen es einfach machen, das gewünschte Produkt zwischen allen anderen Produkten zu finden. 

Gleichzeitig sollen sie einen positiven Eindruck bei potentiellen Neukunden hervorrufen, sodass diese zum Test animiert werden. Produktverpackungen können die Verbraucher zum Ausprobieren verführen, sollten sie aber niemals täuschen.

Wie kannst du dich darauf vorbereiten, Lebensmittelverpackungen effektiv zu gestalten?

Du kannst dich auf die effektive Gestaltung von Lebensmittelverpackungen vorbereiten, indem du ein klares Verständnis für deine Marke entwickelst.

Dazu gehört die Markenidentität und insbesondere das Markendesign (Brand Design).

Markenidentität beinhaltet deine:

• Markenbotschaft,
• Markengeschichte,
• Markenwerte und
• Markenbestimmung.

Markendesign definiert geeignete:

• Farben,
• Formen,
• Typografie,
• Größen und
• Materialien.

Selbstverständlich ist vermutlich, dass deine Verpackung auch deinen Markennamen und dein Markenlogo enthalten sollte.

KAPITEL 2:

Kunden

Wie viel Aufmerksamkeit schenken Verbraucher einer Lebensmittelverpackung?

Konsumenten treffen die Mehrheit aller Kaufentscheidungen aus dem Bauch heraus.

Abhängig vom Grad des Involvements der Konsumenten in deiner Branche kann dieser Anteil bis zu 95 Prozent betragen!

Alltagsprodukte wie Joghurt kaufen Verbraucher im Handumdrehen:

• zum Regal gehen,
• orientieren,
• entscheiden,
• in den Warenkorb legen,
• bezahlen,
• erledigt.

Anlässe, bei denen die Verbraucher viel Wert auf Verpackungen und Etiketten legen, sind selten.

Meistens überprüfen sie eher, ob es ein Sonderangebot gibt.

Am Point of Sale dreht sich alles um eine schnelle und sichere Markenerkennung (es gibt Ausnahmen).

Was bringt Konsumenten dazu, sich für ein Produkt zu entscheiden? 

Konsumenten kaufen gerne Produkte von Marken, die sie bereits kennen. Das gibt Ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit.

Wenn Verbraucher bei jeder Kaufentscheidungen alle Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen müssten, würden sie ihren normalen Alltag gar nicht durchführen können. Ein Tag hat eben nur 24 Stunden.

Deshalb kaufen sie gerne Produkte:

• die sie kennen,
• die sie mögen,
• die sie in Qualität überzeugen und 
• die sie in Preis überzeugen.

Wie profitieren Verbraucher von effektivem Verpackungsdesign?

Gute und schnell identifizierbare Lebensmittelverpackungen erleichtern das Leben der Verbraucher erheblich.

Die gewünschte Marke lässt sich so viel schneller finden.

Es ermöglicht eine schnelle Orientierung vor dem Regal des Ladens (Einzelhandel) oder auf der Seite eines Online-Shops (E-Commerce).

KAPITEL 3:

3 Do’s bei Lebensmittel-Verpackungen

1. Integriere die Verpackung in den Marketing-Mix

Werbung gibt es in vielen Formaten: TV, Radio, Zeitungen, Zeitschriften, Plakate, Social Media Ads, Display Ads, Video Ads, Out-of-Home, Product Placements – die Liste geht weiter und weiter (und sie wird immer länger).

Alle oben genannten Formate sind unterschiedlich, aber im Grunde genommen funktionieren sie alle gleich: Man zahlt jemandem Geld, um die Augäpfel potenzieller Kunden auf sein Produkt zu bekommen.

Hmm, das ist seltsam. Wie kommt es, dass viele Marketer Verpackungen nicht als Teil der Werbung betrachten?

Schließlich steht die Lebensmittelverpackung physisch direkt vor potenziellen Kunden.

Deshalb solltest du deine Verpackung als Teil deines Marketing-Mixes betrachten. 

Sobald du es mit deinem Produkt erstmal in das Verkaufsregal im Einzelhandel geschafft hast, musst du auch nicht für jede Person die dein Produkt anschaut bezahlen.

Es ist kostenlos!

2. Steigere deine Markenbekanntheit durch prägnantes Design

Je prägnanter das Design einer Verpackung ist, desto höher ist die Chance, dass dein Produkt im Warenkorb landet.

Wichtig: Prägnant bedeutet nicht, dass du nur Neon-Farben oder riesige Schriftzüge nutzen solltest.

Prägnant kann ebenfalls bedeuten, die Konsumenten mit einem minimalistischen Design, einer drastischen Reduktion oder einem innovativen Verpackungskonzept zu überzeugen.

3, Stelle sicher, dass Verpackung und Produktqualität übereinstimmen 

Die Qualität der Verpackung sollte immer mit der Qualität des Produkts übereinstimmen.

Es nützt deinem Unternehmen nichts, wenn du:

• hochwertige Produkte in unzureichender Verpackung oder
• beschissene Produkte in hochwertigen Verpackungen anbietest.

Wenn dein Produkt und deine Verpackung nicht übereinstimmen, wird es die Kunden nur verwirren.

Durch die übereinstimmende Qualität von Produkt und Verpackung profitiert deine Marke von einer hohen Markenkonsistenz.

Gleiches gilt für andere Elemente deiner Produkte:

Ein recycelbares Produkt sollte auch eine recycelbare Verpackung haben.

KAPITEL 4:

3 Dont’s bei Lebensmittel-Verpackungen

1. Das Design nicht am PoS prüfen

Der erste Fehler ist gleich der offensichtlichste Fehler.

Es macht immer Sinn, sich in seine Kunden hinein zu versetzen und das Unternehmen aus ihren Augen zu betrachten.

Dazu gehört auch das Produkt, schließlich sehen es die Kunden nicht auf dem Konferenztisch, sondern am PoS (Point of Sale).

Verpackungsdesign sieht im Verkaufsregal ganz anders aus als im Büro..

Das liegt an der Beleuchtung im Laden und der Platzierung anderer Marken im Verkaufsregal.

Wenn du dein Design nicht am Point of Sale überprüfst, könnte es neben den Produkten deiner Wettbewerbern untergehen.

Dieser Fehler lässt sich leicht vermeiden.

2. Technische Druckmöglichkeiten nicht berücksichtigen

Während es nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Gestaltung auffälliger Designs am Computer gibt, stößt selbst modernste Drucktechnik schneller an ihre Grenzen. 

Daher ist eine Überprüfung der Machbarkeit deines Designs unerlässlich.

Dies sollte bereits im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden.

3. Nicht innerhalb der Grenzen deiner Marke bleiben

Wenn dein Verpackungsdesign nur eine Reaktion auf die neuesten Trends im Verpackungsdesign ist, hast du zwar die Chance auf eine kurzfristige Umsatzsteigerung, aber auch die Gewissheit, dass du deiner Marke langfristig einen schwerwiegenden Schaden zufügen wirst.

Eine essentielle Aufgabe der Markenführung ist die Sicherstellung, dass eine Marke innerhalb ihrer Grenzen bleibt. 

Elemente wie die Markenstrategie, Markenidentität oder das Markendesign definieren, was eine Marke ist, und was nicht.

Wenn eine Marke ihre Grenzen zu oft überschreitet, verliert sie an Glaubwürdigkeit. 

Kunden werden die Marke nicht mehr wiedererkennen.

Beispiel: Im Januar 2009 unterschätzte Tropicana die emotionale Bindung von Kunden mit der Originalverpackung ihres Orangensaftes und ersetzte sie durch eine neue Verpackung.

Neben ein paar weiteren Anpassungen bestand der Hauptunterschied darin, das Bild auf der Verpackung zu verändern.

Tropicana ersetzte die Orange mit dem Strohhalm durch ein transparentes Glas, welches mit Orangensaft gefüllt war.

Die Konsequenz waren wütende Kunden, denen die Änderung des Verpackungsdesigns überhaupt nicht gefiel. 

Der Umsatz sank sofort um 20 Prozent, sodass es nur einen Monat dauerte, bis Tropicana wieder zur Originalverpackung zurückkehrte.

KAPITEL 5:

In umkämpften Märkten durchsetzen

Wie kann man sich als Mittelständler durchsetzen?

Bei der Einführung neuer Produkte produzieren Mittelständler in der Regel kleinere Mengen als große Unternehmen wie Nestlé oder Pepsico.

Sie haben auch geringere Marketing-Budgets.

Daher sind Produktdesign und Verpackung für Mittelständler zwei besonders wichtige Faktoren bei der Einführung neuer Produkte in der Lebensmittelindustrie.

Die Verpackung ist ein stark unterschätztes Werbemedium.

Schließlich ermöglicht das Verpackungsdesign, dass potenziell 100 Prozent der Ladenbesucher erreicht werden.

Laut Nielsens „Breakthrough Innovation Report“ entdecken 56 Prozent der Verbraucher beim Einkauf im Geschäft neue Produkte.

Wie kann man sich in gesättigten Märkten durchsetzen?

In gesättigten Märkten ist es wichtig, an die Stärke der eigenen Marke zu glauben (falls du das nicht tust, solltest du zuerst deine Marke stärken, bevor du deine Verpackung optimierst).

Solche Situationen erfordern es besonders, dass du in deine eigene Marke vertraust. 

Beispiel: In deiner Branche könnte es üblich sein, den Inhalt der Verpackung (das Produkt) auf der Verpackung abzubilden.

In diesem Fall wäre ein Weg, um sich von der Masse abzuheben, dass du nicht den Inhalt abbildest. Stattdessen verwendest du verschiedene Farben, Formen und Muster.

Konsumenten werden deine Verpackung auf jeden Fall verstärkt wahrnehmen, eventuell ausprobieren und sind möglicherweise sogar bereit, etwas mehr zu zahlen. 

Das ist so etwas wie eine Blue Ocean Strategie für Verpackungen.

KAPITEL 6:

Plastik-Problem bei Verpackungen

Warum wird bei Lebensmittelverpackungen so viel Plastik verwendet?

Kunststoff ist vielseitig einsetzbar, langlebig und günstig in der Herstellung. Es hat einen großen Einfluss für unsere globale Gesundheit und eine lange Lebensdauer.

Es ermöglicht:

• den Schutz von frischen und verarbeiteten Lebensmitteln (vor Kontamination, Oxidation und mikrobiologischem Verderb),
• die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern und
• den Transport von Gütern weltweit.

Warum ist Plastik so ein großes Problem?

Viele Kunststoffverpackungen werden nur einmal verwendet und belasten die Umwelt für die nächsten Jahrhunderte.

Das liegt daran, dass sich Plastik nicht zersetzt.

Es zerfällt in Mikrokunststoffe, die in den nächsten paar hundert Jahren in unserer Nahrungskette verbleiben werden.

Was kann man statt Plastik nutzen?

Aktuell sollte der erste Schritt immer darin bestehen, die Verwendung von Kunststoffen zu begrenzen, wenn immer es möglich ist.

Der nächste Schritt sollte die Beschaffung von kostengünstigen recycelbaren Verpackungsmaterialien sein.

Denke daran, dass die meisten Verbraucher sich der Umweltprobleme der Welt bewusst sind.

Sie bevorzugen Hersteller, die Wert auf die Reduzierung ihrer Umweltauswirkungen legen (Hinweis: Du musst die Verwendung umweltfreundlicher Verpackungen kommunizieren, damit die Verbraucher diese Informationen in ihren Kaufentscheidungsprozess einbeziehen können).

So mag die Einführung umweltfreundlicher Verpackungen zwar teurer sein, aber die Chancen stehen gut, dass Verbraucher dein Unternehmen dafür mit dem Kauf deines Produktes belohnen werden.

Auf dem Gebiet der kompostierbaren Verpackungsmaterialien (wie Biokunststoffe oder pflanzliche Verpackungsmaterialien) hat es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben, so dass diese bald eine echte Alternative sein werden.